Erster Spatenstich für den Glasfaserausbau

Schnelles Internet für viele Haushalte im Landkreis Aurich wird greifbar

LKA/Aurich. Als „Meilenstein für die Entwicklung des Landkreises Aurich“ hat Landrat Olaf Meinen den Ausbau des Breitbandnetzes im Kreisgebiet bezeichnet. Gemeinsam mit Staatssekretär Stefan Muhle und Jürgen Raith von der Vodafone GmbH gab Meinen am Montag in Großheide mit dem ersten Spatenstich den offiziellen Startschuss für das Millionenprojekt. Das gemeinsame Vorhaben von Landkreis und Vodafone soll bis Ende 2022 ein hochmodernes Kommunikationsnetz für Haushalte und Unternehmen im Kreisgebiet schaffen. Mit Großheide, Aurich, Südbrookmerland und der Samtgemeinde Brookmerland geht es los.

Schnelles Internet sei für die weitere Entwicklung des ländlichen Bereiches von entscheidender Bedeutung, machte Meinen deutlich. Mit Vodafone habe der Landkreis einen erfahrenen Partner an der Seite, um das Riesenprojekt zu schultern.
Die erforderlichen Tiefbauarbeiten – einschließlich der Hausanschlüsse – umfassen eine Länge von 672 Kilometern. Zirka 135 Millionen Euro wird der Breitbandausbau insgesamt kosten, davon fließen 65,5 Millionen Euro als Fördermittel von Bund und Land. „Das sind beeindruckende Zahlen“, stellte der Landrat fest. Investitionen in schnelles Internet seien aber Investitionen, um den Landkreis Aurich zukunftsfest aufzustellen. Der Datenverkehr wird in den kommenden Jahren voraussichtlich rasant ansteigen. Um diese Datenmengen auch zuverlässig zu transportieren, sind leistungsstarke Internet-Anschlüsse für Unternehmen und private Haushalte notwendig.

„Schnelles Internet gehört inzwischen zu einer guten Infrastruktur wie Straßen“, bekräftigte Staatssekretär Stefan Muhle den nun beginnenden Ausbau. „Für Niedersachsen sind Projekte wie diese eine aktive Förderung des ländlichen Raumes. Um digital in ganz Niedersachsen zu werden, braucht es Projekte wie dieses des Landkreises Aurich.“ So war das Interesse an einem Anschluss groß: Von potentiell 11500 Adressen haben insgesamt 7600 Haushalte einen Vertrag mit der Vodafone GmbH abgeschlossen. Damit haben sich 66 Prozent der erreichbaren Haushalte für die Erneuerung des Internetanschlusses entschieden. Durch diese hohe Beteiligungsquote konnte die entsprechende Förderung durch Bund und Land in Anspruch genommen werden.

 „Viele haben sich für Glasfaser entschieden – die meisten sogar für den schnellsten Gigabit-Anschluss“, so Jürgen Raith, Direktor Glasfaser Vermarktung und Rollout bei Vodafone Deutschland. „Gemeinsam mit dem Landkreis machen wir Aurich zu einer der modernsten Gigabit-Regionen Deutschlands“. Bei dem nun gestarteten Ausbau wird jedes Haus mit einer eigenen Glasfaserleitung an die Verteilstationen angeschlossen. Der Vorteil: Die Bandbreite muss zukünftig nicht mit anderen Haushalten geteilt werden, so dass immer die volle Leistung zur Verfügung steht. Glasfaseranschlüsse bieten zudem gegenüber herkömmlichen Kupferleitungen eine höhere Ausfallsicherheit, da sie weniger störanfällig sind. Ein weiterer Vorteil ist die Zukunftssicherheit der Technologie, da bei Bedarf die Übertragung auf mehrere Gigabit pro Sekunde erhöht werden kann.

Über die nächsten Schritte zum Glasfaserausbau informiert der Landkreis Aurich unter:
www.breitband-aurich.de

Details zum Tarif-Angebot veröffentlicht Vodafone auf seiner Internetseite:
www.vodafone.de/aurich

Die Ausbaugebiete zum Breitbandnetz Landkreis Aurich finden Sie hier:
www.breitband-aurich.de/ausbaugebiete

  1. Daten für den Tiefbau

gesamte Tiefbaustrecke: 672 km (inkl. Hausanschlüsse)

  • klassischer Tiefbau:               419 km
  • Kabelpflug:                              63 km
  • Spülbohrung:                          106 km
  • Bodenverdrängung:               48 km
  • Vorhandenes Rohr:                 4 km
  • Hausanschlüsse:                     32,7 km

Anzahl HA mit Vorvertrag:                      ca. 7071
Anzahl HA ohne Vorvertrag:                   ca. 3864

Leerrohrlänge Backbone:                       225 km

Es wurden bereits ca. 22 km Leerrohre im Zuge von Mitverlegungen gebaut.

  1. Finanzdaten
  • Gesamtinvestitionssumme in den nächsten Jahren:                           ca. 135,0 Mio. EUR
  • Hiervon werden an Fördermitteln (Bund und Land) gezahlt:              ca. 65,5 Mio. EUR
  • Geplante Tiefbau- und Netzinfrastrukturmaßnahmen in 2021:          ca. 41,6 Mio. EUR
  • Anschlussquote 1. Ausbaustufe:                                                          ca. 65%
  • Anschlussquote 2. Ausbaustufe:                                                          ca. 60%

Breitband: Aufträge für Tiefbauarbeiten vergeben

Bauarbeiten starten voraussichtlich Mitte März

LKA/Aurich. Nachdem bereits zum Jahresende 2020 die Aufträge für die Materiallieferungen für den Glasfaserausbau vergeben werden konnten, wurden nun die Aufträge für die Tiefbauarbeiten erteilt.

Zunächst hatte der Eigenbetrieb Breitbandnetz des Landkreises ein europaweites Vergabeverfahren durchgeführt. Das Gesamtausbaugebiet des ersten Förderprojektes wurde dabei in 16 Teilgebiete (sogenannte Cluster) unterteilt, von denen jetzt die Tiefbauarbeiten für die ersten sieben Teilgebiete beauftragt werden konnten. Die Auftragssumme für die Tiefbauarbeiten beträgt für diese sieben Teilgebiete insgesamt 32,4 Mio. €.

Den Vergabewettbewerb konnten zwei Unternehmen aus dem benachbarten Emsland für sich entscheiden. Sechs Baulose wird das Unternehmen Infratech Bau GmbH aus Meppen, ein Baulos wird das Bauunternehmen Hermann Jansen Straßen und Tiefbauunternehmung GmbH aus Aschendorf zur Bauausführung bringen. Der Einsatz von diversen Nachunternehmern wird zudem aufgrund der Streckenlängen und der Projektgröße erforderlich.

Nachdem erste Gespräche mit den Tiefbauunternehmen und den Materiallieferanten geführt wurden, ist die erste Materialbestellung erfolgt. Aufgrund von Herstellungs- und Produktionszeiten geht der Eigenbetrieb derzeit davon aus, dass um die Monatsmitte im März mit den Bauarbeiten begonnen werden kann.

An welchem Ort die ersten Tiefbauarbeiten beginnen werden, steht zum heutigen Zeitpunkt noch nicht endgültig fest. Diese Startpunkte/Orte ergeben sich durch fachliche Aspekte, wie z.B. Datenübergabepunkte, von denen das Licht für die Datenübertragung in das kreiseigene Netz eingespeist wird. Hierzu sind vom Netzbetreiber Vodafone zwei Übergabepunkte vorgesehen. Diese beiden Punkte liegen im Stadtgebiet der Stadt Aurich und im Gebiet der Gemeinde Großheide.

Da der Fertigstellungszeitpunkt für das gesamte Ausbaugebiet des ersten Förderprojektes im Jahr 2022 vorgesehen ist, wird es im Laufe dieses und des folgenden Jahres zu zahlreichen Tiefbautätigkeiten im gesamten Kreisgebiet kommen. Über den Baufortschritt und die Baustellenplanung wird der Eigenbetrieb Breitbandnetz über verschiedenste Medien in einem Bautagebuch informieren.

 

Vorvermarktung wird verlängert

Frist bis zum 11. Januar 2020 ausgeweitet

LKA/Aurich. Die 40-Prozent-Hürde im Landkreis Aurich ist bereits geschafft, der flächendeckende Glasfaserausbau im Landkreis Aurich kann beginnen. Auf der Basis der aktuellen Ausbauplanung hat der Landkreis jetzt die Möglichkeit, weitere Fördergelder zu beantragen, um weitere Gebiete im Landkreis Aurich mit Glasfaser zu erschließen.

Seit dem Beginn der Vorvermarktung am 18. September 2019 haben sich bereits über 45 % der bisher unterversorgten Haushalte und Unternehmen, die sich in dem ersten Ausbauabschnitt befinden, für einen Glasfaseranschluss entschieden. Damit ist der Grundstein für den Ausbau der modernsten Glasfaserinfrastruktur gegeben, das von der Vodafone GmbH als Pächter betrieben wird.

Der Landkreis Aurich hat in Abstimmung mit dem Pächter Vodafone entschieden, das Ende der Vorvermarktung vom 18. Dezember 2019 auf den 11. Januar 2020 zu verlängern. Ziel dieser Fristverlängerung ist es, den Bürgerinnen und Bürgern in den betroffenen Ausbaugebieten nochmals die Möglichkeit zu geben, die gemeinsame Zeit über Weihnachten zu nutzen, sich über das Thema „Breitband“ auszutauschen, um letzte Zweifel auszuräumen. Auch vor dem Hintergrund, dass der Breitbandausbau im Landkreis Aurich definitiv kommt, hofft der Landkreis auf weitere Vertragsabschlüsse. Bis dahin können sich noch alle angeschriebenen und im Ausbaugebiet liegenden Haushalte und Unternehmen bei Vodafone vorregistrieren lassen. Die eingerichteten Glasfaserbüros der Gemeinden und Städte sowie die Vodafone-Shops sind auch weiterhin Anlaufstellen, sich über das neue Glasfasernetz zu informieren bzw. Verträge zu zeichnen.

In dem Zusammenhang wird noch einmal darauf verwiesen, dass nur tatsächlich abgeschlossene Verträge mit der Vodafone GmbH, dem Betreiber des Landkreisnetzes, entscheidend sind. Eine Vorregistrierung auf der Vodafone- und/ oder Breitband-Aurich-Homepage reicht dafür nicht aus.

Straßen im Kreis werden mit modernster Technik analysiert

Firma macht mobile Aufnahmen für Breitbandausbau

LKA/Aurich. Bei der Vorbereitung des Breitbandausbaus im Landkreis Aurich kommt modernste Technik zum Einsatz. Für die Analyse der Oberflächenbeschaffenheit der Straßen und Wege werden Bild- und Laserscanaufnahmen mit einem mobilen Aufnahmesystem durchgeführt. Der Landkreis hat die Fa. Geotechnik GmbH aus Kempen mit diesen Arbeiten beauftragt. Sie beginnen am Montag, 30. September, und werden voraussichtlich bis zum 11. Oktober dauern.

Für die Aufnahmen fährt ein speziell mit Kameras, Scannern und GPS ausgerüstetes Fahrzeug die Straßenzüge ab und erfasst dabei die Fahrbahnen sowie die angrenzenden Bereiche. Es handelt sich ausdrücklich nicht um Aufnahmen, wie Sie Internet-Konzerne als 360-Grad-Panoramabilder aus der Straßenperspektive zur Veröffentlichung im Internet aufnehmen. Vielmehr werden die aufgenommenen Daten ausschließlich für interne Planungszwecke verwendet und in keiner Weise veröffentlicht.

Wer also in diesen Tagen ein Fahrzeug der Firma Geotechnik GmbH mit der Aufschrift Vermessung und www.Geo-Mapping.info auf den Straßen im Kreisgebiet sieht, der weiß damit über Zweck und Berechtigung Bescheid. Um die Arbeiten möglichst schnell durchführen zu können ist auch ein Fahrzeug der Fa. Vektra d.o.o aus Ungarn im Einsatz.

 

Kreisverwaltung steht geschlossen hinter dem Betreibermodell

Breitband: Wirtschaftlichkeitslücke hätte deutliche Nachteile

Die Auricher Kreisverwaltung steht beim Breitbandausbau geschlossen hinter dem sogenannten Betreibermodell. Das machen Landrat Harm-Uwe Weber, Erster Kreisrat Dr. Frank Puchert sowie Ingo de Vries als zuständiger Betriebsleiter deutlich und weisen damit aktuelle Kritik des Landratskandidaten Olaf Meinen (Großefehn) entschieden zurück.

Meinen hatte den Landkreis in einer Pressemitteilung aufgefordert, auf das nach seiner Auffassung besser geeignete Wirtschaftlichkeitslückenmodell umzusteigen. Die Kreisverwaltung lehnt das strikt ab. „Wenn wir das jetzt machen würden, verlieren wir noch mehr Zeit“, stellt Weber fest, der auf die breite politische Mehrheit verweist, die es im Kreistag für das Betreibermodell gegeben hatte.

Auch ökonomisch sei das Wirtschaftlichkeitslückenmodell wenig sinnvoll, betont der Landrat: „Damit hätten wir rund neun Millionen Euro weniger Fördermittel bekommen als beim Betreibermodell.“ Außerdem laufe auch bei den Landkreisen, die auf das von Meinen favorisierte Wirtschaftlichkeitslückenmodell setzen, nicht alles rund, wie sich durch die jüngste Berichterstattung über den Breitbandausbau in den Landkreisen Leer und Wittmund zeige.

Die Wirtschaftlichkeitslücke war im Rahmen des Interessenbekundungsverfahrens im Frühjahr 2018 nochmals vom Landkreis Aurich geprüft worden. „Die Angebote der Firmen waren aber so, dass es gar keinen Bedarf mehr gab, über die Wirtschaftlichkeitslücke als Alternative zu diskutieren“, sagt Frank Puchert: „Das hat sich ja in dem klaren Abstimmungsergebnis der Kreispolitiker gezeigt.“

Hinzu komme, dass bei der Wirtschaftlichkeitslücke nicht ausgeschlossen werden könne, dass zumindest teilweise mit einem FTTC-Modell geplant wird. Hierbei würde das Glasfasernetz nur bis zum Verteiler gelegt, erläutert Betriebsleiter de Vries. Diese Lösung wäre qualitativ nicht ansatzweise mit dem FTTB-Modell vergleichbar, wie es der Landkreis Aurich verfolgt und bei dem das Kabel ganz bis zum Haus geführt wird.

Die Verhandlungen mit dem zukünftigen Pächter des Kabelnetzes stehen unterdessen kurz vor dem Abschluss. „Wir sind guter Dinge, ihn in der nächsten Sitzung des Breitbandausschusses am 14. Mai vorstellen zu können“, stellt Weber in Aussicht. Der tatsächliche Baubeginn hänge letztlich davon ab – wie bereits in der letzten Sitzung des Betriebsausschusses Breitband betont – ob die laufenden und anstehenden Vergabeverfahren ohne relevanten zeitlichen Verzug durchgeführt werden können. So kann es in den Ausschreibungsverfahren beispielsweise zu Verzögerungen infolge von gewährten Fristverlängerungen der Unternehmen oder aber zu Rügen vor der Vergabekammer kommen.

Auch bei der Planung hatte es Verzögerungen gegeben. Der Landkreis sah sich veranlasst, ein neues Planungsbüro zu beauftragen. Dieser Zeitverlust ist aus Sicht der Kreisverwaltung zwar bedauerlich, hat aber letztlich dazu geführt, dass es nun möglich wird, das Glasfasernetz in allen Ausbaugebieten ganz bis an die Häuser zu legen – bei gleichem Finanzansatz. Ursprünglich war dies nur bei 40 Prozent der Anschlüsse geplant. 55 Millionen Euro kostet die Breitbandversorgung in dieser Ausbaustufe insgesamt. 17 Millionen davon wird der Landkreis Aurich einbringen, der Rest stammt aus Fördermitteln von Bund und Land. „Wir arbeiten auf jeden Fall mit Hochdruck“, hebt Landrat Weber hervor: „Denn die Versorgung der Menschen im Landkreis Aurich mit schnellem Internet ist eine zentrale Aufgabe der Kreisverwaltung.“